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Teich im Schrebergarten - Druckversion

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RE: Teich im Schrebergarten - Lutuh - 13.08.2016

Genau, von Haga kam der Zaun. Der Helixkorb macht auch weiterhin noch einen guten Eindruck. Die Nähte halten (mit Draht "genäht") und er bleibt auch im IBC da, wo er soll, und kippt nicht über, oder so. Damit er nicht aufschwimmt, musste jedoch ein Pflasterstein mit hinein, zur Beschwerung.

Im Kiesbeet konnten die ersten Pflanzen "ausgewildert" werden. Größtenteils Radies, aber ein bisschen Pak Choi und Spinat ist auch schon dabei. Geht natürlich alles langsamer als im Frühjahr.

.jpg   DSCF5011.JPG-small.JPG (Größe: 303,85 KB / Downloads: 238)

Mittlerweile ist ein Fütterautomat in Betrieb genommen, der zur Zeit 50g / Tag über vier Fütterungen verteilt einbringt. Ist der einfache von Dom, eine Futtereinheit hat ca. 12g. Was für eine Erleichterung im Alltag! Fotos muss ich noch machen.

Den Fischen geht es gut. Sie kommen auch gern mal hoch, so dass man sie gut fotografieren kann. Heute wurde das Getreidefeld nebenan abgeerntet, sodass der ganze Garten, und auch der Teich, voller Getreideschrot ist, also nicht wundern, was dieses Zeug da auf dem Wasser ist.

.jpg   DSCF5028.JPG-small.JPG (Größe: 226,79 KB / Downloads: 242)

.jpg   DSCF5029.JPG-small.JPG (Größe: 222,41 KB / Downloads: 247)

Wasserwerte:

T = 19°C
NH3/4 = 0
NO2 = 0,6
NO3 = 40
pH = 7,6
KH = 6
GH = 7
PO4 = 0,5
Fe = 0

Wie man sieht, hab ich noch Verbesserungspotenzial bezüglich NO2. Ich verdächtige hier den Boden der Regentonne, den ich aufgrund der "Riffel-Struktur" nicht ganz sauber bekomme und wo ich vermute, dass da ein Teil des NO3 zurück zu NO2 umgewandelt wird. Jetzt, wo Pflanzen im System sind und der NO3-Wert wieder gefallen ist, hat auch NO2 endlich abgenommen, und ich hab auch die Reinigungstechnik verbessert. Jedoch ist das noch nicht perfekt und auch nicht skalierbar, wenn ich schon mit 10 Fischen da ein Problem hab. Also werde ich als nächstes diese "Riffel" mit Zement verfüllen, um einen glatten Boden zu erhalten. Evtl. baue ich bei der Gelegenheit auch einen Bodenablauf ein. Muss man sehen, wie das an der eingegrabenen Tonne realisierbar ist.

Eisen fehlt, daher hab ich heute 5g (1g / 1000L) des 13%igen Eisenchelats zugegeben und schaue mal, wieweit das den Wert nach oben bewegt.

Bzgl. pH-Wert sagt mein digitales pH-Meter weiter, dass dieser bei 8,2 wäre, allerdings sagen zwei verschiedene Streifentests und der Tropfentest, dass der eher bei 7,6 liegt. Juhu! Muss das pH-Meter wohl mal neu kalibrieren.

Alles in allem also sehr zufrieden. Endlich sind die Bakterien am Start, endlich ist der Nitritpeak durch, endlich wird automatisch gefüttert, endlich ist das Beet konstruiert und der Kies ist drin, endlich... die Liste könnte ich eine Weile fortsetzen. :)


RE: Teich im Schrebergarten - Lutuh - 15.08.2016

Hallo Marc, danke für deine Einschätzung!

Folgendes ist zum NO2-Messwert zu sagen: Die 0,6 stammen von einem Tropfentest (von Let's Grow). Zwei weitere verschiedene Streifentests zeigen 0,0 NO2 an. Aufgrund deren Ungenauigkeit habe ich daher das Tropfentest-Ergebnis genommen. Ich hab aber, unabhängig von der Riffel-Theorie, noch die Theorie, dass ich den Tropfentest zu lange zu warm gelagert hab, und der nicht mehr ganz in Ordnung ist. Werde mal Leitungswasser messen, und schauen, wie es sich mit dem NO2 da verhält.

Sollte der Test in Ordnung sein, möchte ich als nächstes mal die Herkunft des NO2 einengen, also Pumpe aus und nach etwas Zeit in allen drei Behältern (Feststoff-, Biofilter, Teich) separat das NO2 messen. Damit sollte sich der Feststofffilter klar als Hauptverdächtiger identifizieren lassen.

Über die Nitratammonifikation weiß ich zu wenig. Vielleicht müssen nicht immer beide Umwandlungen in anaeroben Milieus stattfinden?


RE: Teich im Schrebergarten - DomWeb - 16.08.2016

Moin Jungs, 
beachtet bitte das ihr bei beiden Prozessen von vollständiger Umwandlung redet.
Ich habe aber viel eher teilprozesse beobachtet.
Gerade bei der deni ist vollständiger abbau des O2 sehr schwer zu erreichen, lange Verweildauer bei komplettem Sauerstoffmangel und hoher Anwesenheit von Kohlenstoff. 

Denke nicht das es am test liegt. 
Und die aussage vom Fischverhalten stimmt so auch nicht 100%.
Die giftigkeit vom nitrit hängt am chloridgehalt des Wassers und der Fischsorte.
Karpfen verträgt deutlich mehr als z.b. eine Forelle.


RE: Teich im Schrebergarten - DomWeb - 16.08.2016

Nein wieso kennst du die Tabelle wie wenig Chlorid es bedarf um die Giftigkeit von Nitrit aufzuheben ?
Und seit wann sind bitte Teststreifen genau ?

Vollständige Denitrifikation ist äußert komplex und schwierig zu erreichen, nicht umsonst gibt es dafür spezielle Filter, mit Redoxmessung, Dosierpumpe etc.
Wir haben auch extrem viel Mulm im Becken mit Hamburger Mattenfilter, was aber nicht bedeutet das dort Denitrifikation erfolgt, und wenn das diese komplett ist.
Woher weißt du das deine vollständig ist, und nicht von der nächsten Bakterienkultur wieder zu Nitrat oxidiert wurde ?

Aber warten wir doch mal den Leitungswassertest ab, immerhin kenne ich unseren Nitrittest zur genüge.
Achja nimm zur Not den Nitrattest und lass Reagenz 1 weg, dann hast du eine Referenz.
Was wir bei zu warmer Lagerung hatten, war das zu wenig angezeigt wurde.
Und achte bitte drauf das du keine Reagenz 1 von vorherigen Tests im Glas hast.


RE: Teich im Schrebergarten - Lutuh - 16.08.2016

Danke für die rege Diskussion. Ich steig da langsam aus, bin einfach noch zu frisch dabei.

Folgendes ließ sich heute abend feststellen: Der Test scheint nicht komplett verbogen zu sein. Bei Leitungswasser bleibt er ohne Färbung. Links Leitungswasser, rechts Teichwasser. Die hintere Reihe ist Reagenz 2+3 des NO3-Tests. Bei dem ist die Färbung identisch. Er wurde aber auch gleich gelagert.

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Schlechte Lichtverhältnisse, aber eine echte 0,8 und kein Zwischenwert zwischen 0,4 und 0,8 wie vorgestern. Erklärung siehe unten.

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Pumpe aus und Kugelschieber zwischen Teich, Feststoff- und Biofilter geschlossen, nach 30 Minuten noch keine Änderung zu sehen:

.jpg   DSCF5037.JPG-small.JPG (Größe: 144,81 KB / Downloads: 233)

Dummerweise hatte ich heute abend nicht mehr Zeit. Hatte gehofft, dass sich vielleicht in dieser kurzen Zeit schon eine Tendenz abzeichnen würde. Leider nicht. Werde das Ganze mit mehr Zeit wiederholen.

Wieso der NO2-Wert gestiegen ist: Ich hab vorgestern nochmal 30L frisches Helix zu den bestehenden 70L in den Biofilter gegeben. Dass muss daran liegen. Hab nun zur Beschleunigung der Bakterienansiedlung 200ml Microbe-Lift Filterbakterien zugegeben. War wohl nicht der beste Zeitpunkt, neues Helix hinzuzufügen, wenn ich eigentlich eine Denitrifikation ausfindig machen möchte.

Die Fische japsen nicht an der Oberfläche rum, außer bei der Fütterung, aber da eher aus anderen Gründen. :) Mit der Unterwasserkamera führe ich "Videotagebuch" und da sind sie meist am Grund unterwegs, und sehen auch optisch gut aus. Das soll jetzt nich die schlechte Wasserqualität rechtfertigen, ich will damit eher sagen, dass seit die Fische im System sind, das NO2 noch nie auf 0,0 war, und sie es also abzuhalten scheinen, worüber ich sehr dankbar bin. Dennoch wird nicht eher weiter besetzt, bis die Ursache gefunden ist.

Es folgt also ein Test mit längerer Trennung der Becken. Da werde ich auch die Belüftung im Biofilter anlassen, denn somit sollte sich auf jeden Fall wenigstens im Biofilter die 0,0 erzielen lassen.


RE: Teich im Schrebergarten - DomWeb - 17.08.2016

Moin Lucas,
ich denke nach 30 Minuten sollte sich im Biofilter von den Werten schon was geändert haben, jedenfalls ist das bei uns so.
Wir machen das zur Fehlersuche auch so ähnlich, also Zu- und Ablauf trennen, und die Biologie machen lassen.
Es geht dann ja um die Verweildauer, die idealerweise so lang wie möglich sein sollte.
Das die Werte im Teich ansteigen könnte sein, aber eher unwahrscheinlich, gerade in der kurzen Zeit und dem großen Wasservolumen.
Was ich nicht verstehe ist deine Aussage warum durch neues Helix der Nitrit gestiegen sein soll, du hast keine Biologie entfernt...
Wie viel Helix hast du in Summe, bei wie viel Futter pro Tag ?


RE: Teich im Schrebergarten - DomWeb - 17.08.2016

70L Helix habe ich aus dem Thread herausgelesen.


RE: Teich im Schrebergarten - jjacoo - 17.08.2016

Ich gebe auch mal meinen Senf dazu,

die Diskussion hatte für mich gefühlt schon Universitätsniveau, da bin ich raus.

Grundsätzlich würde ich mich an deiner Stelle nicht verrückt machen Lucas.
Karpfen können bei einem vernünfigen neutralen ph Wert schon n bissl was ab an Nitrit.
Solange sie ordentlich fressen sind sie auch nicht zu sehr gestresst.
Ich glaube die Riffel in der Regentonne kannst du vergessen, über was für ne Schicht reden wir da, 2-3 cm?
Das wären ein paar Literchen Schlamm das macht dann ein paar Promille deines Systemvolumens aus,
da müsste das ja schon extrem fies fauliger Schlamm sein der dir deine kompletten Systemwerte ändert,
in ner belüfteten Tonne kann ich mir das nicht vorstellen.
Wartes mal ab bis sich dein System richtig eingefahren hat.
Gerade in den Kieswannen ist die Besiedelung durch die kleinen Helferlein noch nicht vollzogen.
Da hast du ja nochmal ordentlich Besiedlungsfläche die in den nächsten Wochen dann auch entsprechend zur
Biofilterung beiträgt.
Ich denke alles wird gut insofern du locker bleibst und dein System weiter einlaufen lässt.
Den Biofilter würde ich jedenfalls nicht zu Testzwecken längere Zeit stilllegen sonst muss die Besiedelung da ja wieder erst neu beginnen.

Grüße Jens


RE: Teich im Schrebergarten - Lutuh - 18.08.2016

Dom: Es waren 70L eingefahrenes Helix im Biofilter, und 30L neues Helix kamen dazu. Futter sind 50g pro Tag. Durch neues Helix sollte es laut meiner Theorie einen neuen, schwächeren Nitritpeak geben.

Jens: Danke für den Hinweis! Hab vergessen, dass der Kies ja ebenfalls von Bakterien besiedelt wird und auch da zuerst die NO2-Bakterien am Start sind. Also nochmal ein kleiner Nitritpeak. Ja, die Riffel sind max. 3cm tief. Die Tonne ist aber nicht belüftet, da sind nur die Filterbürsten drin.

Ich hab dennoch nochmal die Kreislaufpumpe ausgemacht, und zwar für drei Stunden. Belüftung im Biofilter habe ich dieses Mal aber angelassen, und den Teich sicherheitshalber mit Auströmerkugeln mit Luft versorgt. Die Ergebnisse sind nahezu identisch.

Unten NH, oben NO2, von links nach rechts Biofilter, Feststoff-, Teich:

.jpg   DSCF5038.JPG-small.JPG (Größe: 149,14 KB / Downloads: 205)

Der Feststoff-NO2-Wert ist nen Hauch dunkler. Der wurde aber auch nicht mit Luft versorgt, und muss wieder gereinigt werden. Reihenfolge wie oben:

.jpg   DSCF5040.JPG-small.JPG (Größe: 161,02 KB / Downloads: 203)

Also läuft das System immer noch ein. Gut zu wissen.

Dom, wann wäre der späteste Zeitpunkt, um dieses Jahr noch weitere Karpfen einzusetzen?


RE: Teich im Schrebergarten - inactive_member - 18.08.2016

(18.08.2016, 16:35 )Lutuh schrieb: Durch neues Helix sollte es laut meiner Theorie einen neuen, schwächeren Nitritpeak geben.

Wieso sollte das passieren? Durch zusätzliches Helix wird das alte ja nicht schwächer. Es kommt nur neue unbesiedelte Oberfläche dazu, die Leistung der alten, bereits vorhandenen Bakterien sinkt dadurch ja nicht.


RE: Teich im Schrebergarten - DomWeb - 18.08.2016

Genau es kommt der Peak nur dann wenn plötzlich mehr Stickstoff kommt.
Entweder Ammoniumpeak oder Nitritpeak


RE: Teich im Schrebergarten - DomWeb - 19.08.2016

Ist was ich sagte dann müsste aber Ammonium bereits heute ausreichend vorhanden sein.
Das habe ich bisher nie erlebt.
Wenn man das hat wurde sehr viel falsch gemacht.
Das Nitrit hoch ist und bei der Menge Futter nicht auf 0mg/l geht ist mir mehrfach untergekommen.