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Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Druckversion

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RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Ruth - 17.05.2018

Hi Leute,

hier ein paar News und eine ganz dringende Frage meinerseits:
Das AP System läuft (juhu!), die Wasserwerte stabilisieren sich, dem Biofilter scheint's gut zu gehen. Wir geben täglich 20 ml Harnstoff ins System (Fische haben wir noch keine) und die Werte bleiben einigermassen stabil. Wir haben nun 6 Salate im DWC, denen ging's in den letzten Tagen nicht so gut, was wir auf einen MAngel an Nährstoffen zurückführten, daher düngen wir nun ein bisschen nach, damit neben N auch P, Mg, Fe, etc reinkommen. Mal schauen, ob sie sich erholen. Ausserdem haben wir 1 Gurke und 2 Tomaten im DWC, WEIL das Growbed mit Substrat immer noch nicht funktioniert und die armen Gurken und Tomaten in den kleinen Netztöpfen langsam zu leiden angefangen haben. Also war das, wie mir schien, eine gute Zwischenlösung.

Nun aber zu meiner Frage, und die betrifft auch genau das Growbed. Das System ist nun soweit, dass eigentlich nur noch das Fluten des Growbeds mittels Zeitschaltuhr fehlt. So einfach, wie ich gedacht hatte, ist das nun aber anscheinend nicht, DENN: Eine Zeitschaltuhr hat (wenn ich es richtig sehe) max. 20 Schaltmöglichkeiten pro Tag. ICh bräuchte aber, durch die Gegebenheiten des Systems, eine Schaltung von "alle halbe Stunde für 8 Minuten fluten, dann Pumpe aus". Dafür brauche ich doch mindestens 48 Zeiten für einen Tag von 24 Stunden. Wie mache ich das nun??? Hat shcon mal jemand mit einem ähnlichen Problem gekämpft und eine brauchbare Lösung dafür gefunden? Oder gibt es Zeitschaltuhren mit mehr Schaltzeiten und ich habe sie einfach nicht gefunden? Anmerkung: Ich kann nicht länger fluten als 8 Minuten (gegeben durch das System, ansonsten müsste ich es wieder umbauen, und das möchte ich, falls möglich, vermeiden, weil das ganze grad so schön eingespielt ist und läuft). Hat jemand eine Antwort auf meine Frage?
Danke im voraus und liebe Grüsse aus Kiel!


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - admindonkey - 17.05.2018

Hi,

ich verwende eine analoge Zeitschaltuhr. Die schaltet allerdings im 15 Minuten Zyklus.
Durch Drosselung meiner Pumpe klappt das aber ganz gut.

Grüße
Günter


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Ruth - 17.05.2018

hi, danke, ja, ich tendiere nun auch (nach nochmaligem recherchieren) zu einer analogen zeitschaltuhr und einem Umbau des Systems. Wobei "Umbau des Systems" bedeutet, dass der Tank, in welchem sich die Pumpen für die Pflanzenbeete befinden (s. PDF Skizze in einem meiner früheren Posts) vergrössert werden muss. und dann, wie Du schon sagtest, im 15 Minuten Takt, oder 15 Minuten an, 30 Minuten aus, das müssen wir dann ausprobieren. Morgen basteln wir um, dann schauen wir ob's so funktioniert! Wie drosselst Du die Pumpenleistung?
Gruss
Ruth


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - DomWeb - 17.05.2018

Hey Ruth,
mehr als einmal pro Stunde fluten macht eigentlich keinen Sinn.
Der einzige Punkt wäre, das du das Growbed als biologische Oberfläche brauchst, dann würde ich  aber Autosiphon nehmen.
Diese häufigen Schaltungen sind für die Pumpe auch nicht so gut.

Erinnerung:
Wir fahren Frühjahr und Herbst 15/45 (an/aus)
und im Hochsommer (30/30)

Drosselung:
Bitte nicht per Kugelhahn die Pumpe eindrosseln, sondern per T-Stück einen Bypass erzeugen.


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Ruth - 17.05.2018

Hi Dominik,

Danke. ja, 15 Min an, 45 aus ist auch eine Variante, ich denke, wir schauen, was am besten passt. 30/30 geht nicht, mehr als 15 minuten kann ich nicht pumpen, weil sonst der Tank, wo die Pumpen drin sind, leer wird. darum war meine Idee 15 Minuten an, 30 minuten aus (um die trockenzeit zu verkürzen). das GB zählt nicht als Biofilter, wir haben mit den Ecopond Chips auch so genügend Oberfläche für die Bakterien.
Gruss aus Kiel
Ruth


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - DomWeb - 17.05.2018

Moment da stimmt was nicht.
Egal wie lange die Pumpe läuft es darf nur eine bestimmte Menge Wasser da rein, bevor es kontrolliert zurückläuft.
Also die 40% Wasser die in 8/16er Substrat passen, müssen halt vorhanden sein.
Ebbe/Flut bedeutet wirklich anstauen bis 1-2cm unter der Oberfläche.
Mach nicht den Fehler nur teile zu bewässern !!!


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Ruth - 17.05.2018

Hi nochmals,

ja, das GB wird komplett (und nicht nur teilweise) geflutet, bevor das Wasser wieder abläuft. Aber mehr Wasser ist dann halt in dem Tank, wo die Pumpen drin sind, nicht mehr da, dann wird die Pumpe auch abgestellt, das wären dann ziemlich genau die 15 minuten (mit dem grösseren Tank, den wir jetzt reinbauen). Im Moment, mit dem kleineren Tank, sind es eben 8 Minuten, aber dann bekomme ich eben ein Problem mit der Zeitschaltuhr. Weiss nicht, ob ich das verständlich erklärt habe?
Gruss
Ruth


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Ruth - 18.05.2018

OK, gestern Nachmittag grösseren Behälter für die Pumpen eingebaut, heute mit analoger Zeitschaltuhr 15 an/45 aus gestartet..... funktioniert! 2 Tomaten und 2 Gurken ins GB gesetzt. Bewilligung für die Karpfen haben wir heute auch erhalten. Zeichen stehen gut!!! :o)


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Ruth - 20.05.2018

Hi, da bin ich wieder. Wie bereits erwähnt funktioniert nun der Kreislauf, da freue ich mich ehrlich gesagt sehr! 2 Dinge sind im Moment nicht gerade so toll (abgesehen davon natürlich, dass wir noch keine Fische haben). Erstens: Das System hat starken Algenbewuchs. Habe mich schon gefragt, ob das z.B. den Wurzeln der Salate im DWC schaden kann? und 2. Den Pflanzen (7 Salate, 2 Gurken, 2 Tomaten) geht es nicht so wahnsinnig gut. Der Biofilter funktioniert, d.h. die Menge Harnstoff, die wir pro Tag reingeben ist am nächsten Tag nicht mehr messbar (<0.05). Aber das Nitrat bleibt gleich oder steigt sogar ein bisschen, daraus schliesse ich, dass den Pflanzen sonst ein Element fehlt (Eisen? Phosphat?) und sie dadurch das Nitrat nicht aufnehmen können und also einerseits selber nicht gut wachsen können und andererseits auch das Wasser nicht reinigen können. Wir haben nun zusammen mit den Gärtnern nachgedüngt mit einer Mischung, die auch im Bot. Garten in den Innenteichen verwendent wird. Bei der Kontrolle am folgenden Tag ist Fe nicht nachweisbar, was mir sagt, dass die Pflanzen das Fe sofort aufgenommen haben. Auch die 4 Tomaten, die wir "zur KOntrolle" in Erde in Töpfen gesetzt haben bestätigen meine Vermutung: Diejenigen, die auf nicht-vorgedüngter Erde wachsen und "Fischwasser" zum giessen erhalten wachsen weniger schnell, als diejenigen, die auf vorgedüngter Erde wachsen und normales Wasser erhalten.
Zum Schluss noch eine Frage: Die Gurken und Tomaten habe ich direkt mit den NEtztöpfen ins Hydrotonbeet gepflanzt, war das richtig? ODer sollte man die Wurzeln ohne den Netztopf direkt in den Ton setzen?
Danke und LG aus Kiel!


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Gartenzwerg - 21.05.2018

Ja Eisen ist schon sehr wichtig für die Pflanzen. Das den Pflanzen etwas fehlt siehst du an den helleren Blättern. Die Netzttöpfe würde ich abmachen weil, die sonst in den Wurzeln "einwachsen" und Du die nur kaputt machst.

MFG Jan


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - jjacoo - 22.05.2018

Wie sehen dann die Eisen und Phosphatwerte aus?


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Ruth - 22.05.2018

(22.05.2018, 10:45 )jjacoo schrieb: Wie sehen dann die Eisen und Phosphatwerte aus?

Phosphat kann ich zur Zeit nicht messen, Eisen ist nicht nachweisbar, also 0. Daraus schliesse ich, dass ein Mangel vorliegt. Auch, weil ich sehe, dass mit dem D¨ungen die Pflanzen nun langsam besser aussehen.


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - Ruth - 04.06.2018

Hi Leute,

die Fische sind da. Natürlich lief das ganze nicht reibungslos ab.... Am Freitag kamen die Fische (Schuppenkarpfen K1), sind so im Mittel um die 30 g schwer, einige grösser, andere kleiner. Die Fische sind aber generell viel kleiner, als das was wir ganz ursprünglich vorgesehen hatten (hatten K2 vorgesehen), und so passte denn einer auch in den Abfluss (=Durchgang vom Fischtank zum Bürstenfilter), den er auch prompt verstopfte und das System zum erliegen brachte (natürlich am Samstag, wenn keiner da ist zum Helfen). Habe dann alle Pumpen abgestellt, Wasserwechsel von Hand übers Wochenende 2x pro Tag hat dann aber geklappt und die Fische haben gut durchgehalten, das Growbed auch von Hand 3x pro Tag geflutet, die Pflanzen haben das auch überstanden. Heute haben wir dann gleich als erstes den verstopften Abfluss gereinigt, ein Gitter davor gebastelt (ja ich weiss, hätten wir schon vorher machen sollen), und den Kreislauf wieder in Schwung gebracht und die Fische zurück ins Becken gesetzt. Ist nicht optimal gelaufen, das ganze, war sowohl für mich wie auch die Fische ein Stress, aber ich hoffe, dass wir nun an alles gedacht haben und das System sich mit den Fischen stabilisieren kann.

Ich hoffe, dass durch meine Fehler vielleicht andere was davon lernen. Immer Gitter vor Leitungen machen, wenn potentiell was durch und verstopfen kann zum Beispiel. Oder auch, dass mit Wasserwechsel eine Überbrückung geschaffen werden kann, wenn mal nicht alles optimal läuft. Für manche vielleicht selbstverständlich, für Anfänger wie mich sehr lehrreich.

Wasserwerte sind sonst soweit ok.

Update folgt.....
So long, LG aus Kiel
Ruth


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - WasserUndErde - 05.06.2018

Murphy für Aquaponiker: Alles was verstopfen kann, verstopft. Alles was undicht werden kann dagegen: wird undicht. :-)
Da hab ich schon viele Anekdoten erzeugt...


RE: Aquaponik Pilot-Projekt im Botanischen Garten - hamburger-jung - 06.06.2018

Hallo Ruth,

ich bin mit meiner Familie öfter übers Wochenende in Kiel, wenn es passt schau ich mal vorbei.
Das ist dann sicher im neuen Botanischen Garten

Gruß Sören