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unser kleines Projekt... - ThomasA - 11.01.2023

Hallo zusammen,

Vorgestellt hab ich mich ja schon kurz, hier ein kurzes Thema zu unserer kleinen Anlage.

Seit mittlerweile ein paar Jahren befasse ich mich mehr oder weniger mit Aquakulturen bzw. Aquaponik. Mal eben mehr, mal eben weniger, etliche Videos, Beiträge und Erfahrungsberichte später hatte ich letztes Jahr die Gelegenheit auf 8 IBC-Tanks welche nur mit destillierten Wasser gefüllt waren. Da musste ich einfach zuschlagen (50€/Stk inkl. Ventile und Deckel).

Nun war der Moment gekommen um Zeit zu schaffen damit die Container vor dem Haus, hinter dieses in den Garten verschwinden sollen...unser eigenes kleines System soll entstehen 🤗

Meine Skills:
eventuell positiv:
+ ich pflanze gerne
+ ich esse sehr gerne
+ ich bin offen für Experimente, ganz nach dem Motto "Versuch macht klug" oder "Learning by doing"
natürlich gibt es auch negatives:
- keine bis kaum eine Ahnung von Technik
- null und wirklich gar kein Verständnis für Wasserwerte (Nitrat, Nitrit, PH+/- und und und)
- kaum Geduld trifft auf keine Erfahrung🙈

Eine freundliche BITTE an alle, wenn euch etwas auffällt, BITTE bringt eure Ideen und Änderungsvorschläge gerne ein, gerne auch Vorschläge zur Vereinfachung etc.  !!!DANKE!!!


Stand 11.01.2023
Planung / Skizzierung / Vorbereitung

   

Grundsätzlich ist meine Vorstellung (hoffentlich) recht einfach:

Regenwasser kommt über ein Fallrohr in einen IBC-Tank. Dieser dient allerdings nur als Puffer fürs System (Verdunstung, sonstiger Wasserverlust/Wasserverbrauch).
Das wäre mal Tank Nr.1 😊
daneben befindet sich Tank Nr.2, BIO-Filter/Ausgleichstank mit einer Pumpe (max. 3000Liter/Std. Leistung) welche das Wasser über einen Verteiler auf 3 Stück Ebbe-/Flut-Becken aufteilt (IBC mit 35cm Höhe). Über ein Glockensiphon fließt jedes der Becken in je einen Fischtank (IBC mit max. 750Liter/Tank). Mit je einer Pumpe (max. 1000Liter/Std. Leistung) wird dort das Wasser wieder zurück in Tank Nr.2 gepumpt.
....Zumindest ist dies derzeit der Plan, oder so angedacht...
ABER: jetzt kommt hoffentlich IHR virtuell im Thema vorbei und hebt den Finger für Zwischenrufe 😁

Die Becken für Pflanzen werden mit Tongranulat (8-16mm) gefüllt...darin gepflanzt werden sollte dann ziemlich alles 🤗
Bei den Fischen bin ich mir noch unschlüssig, erstmal zum beginnen irgendwas zum ansehen (Goldfisch oder so) am liebsten wären mir aber Speisefische, Welse z.b. wobei mir dafür dann die IBCs wieder fast zu klein erscheinen, könnt auf einen Pool ausweichen aber mal abwarten...

Sooooo, dass war es erstmal von mir. Ich freue mich auf eure Meinungen, Ideen und Verbesserungen 😉👍
Sobald ich Bilder oder neues für euch habe, lasse ich es hier liegen 🫡

!!!Danke für eure Aufmerksamkeit und Unterstützung!!!

Liebe Grüße

Tomi


RE: unser kleines Projekt... - mz1981 - 12.01.2023

Hallo Thomas,

vielleicht bin ich nicht der am besten geeignete Ratgeber, da ich auch gerade mein erstes System aufbaue - sehr ähnlich deinem. Aber ich binde dir mal hier meinen Vorschlag ein:
   
Damit solltest du folgende Vorteile haben:
+ der Wasserstand bei den Fischen ist konstant (Wasserstand je nach Ablaufeinbau)
-+du benötigst nur 1 Pumpe 
Nachteil:
- dein rosa Behälter dient gleichzeitig als Sumpf und muss entsprechend groß sein, die Schwankung der 3 Growbeds abzupuffern

Ich denke, dass es bei deiner Lösung sehr schwierig wird, die 3 Pumpen aufeinander abzustimmen. Ansonsten läuft dir ein Becken leer, wo die Pumpe zu viel bringt.
Weiterhin habe ich noch die Leitung von der Pumpe in die Growbeds als NFT gemacht. Ich habe alles in einem Gewächshaus (ich will Clarias gariepinus halten) und da brauch ich es in Summe warm. Und das NFT bei mir ist 7,5 Meter lang, also im Gewächshaus einmal rum, außer da wo die Tür ist. Ich habe allerdings nur 1 Fischbecken und 2 Growbeds.

Vielleicht kommt aber auch ein Erfahrener Mitstreiter und hebt zu meinem Vorschlag den Zeigefinger 🤷‍♂️

Viele Grüße
Micha


RE: unser kleines Projekt... - NBGer - 12.01.2023

Moin zusammen,

ich selbst bin auch Anfänger und habe noch keine AP am Laufen. Allerdings sammle ich schon seit einiger Zeit Informationen, um nicht allzu viele Fehler gleich am Anfang zu machen;

Meine Anmerkungen:
Das mit den vielen Pumpen ist schwierig; die müssten aufeinander abgestimmt werden. da braucht es mindestens Schwimmerschalter, damit nicht irgendwo alles überläuft.
Eine Pumpe alleine wäre mir allerdings zu riskant. Ich würde 2 Pumpen / 2 Wasserkreise machen. Einen vom Sumpf in den Fischtank, den anderen vom Sumpf zu den Beeten.
Sollte es mal zu einem Stromausfall kommen, könnte man den ersten Kreislauf per Batterie absichern.
Je nach Fisch kann es auch sein, dass ihr diese auch über die Vegetationszeit hinaus im Tank halten müsst. Den Kreis zu den Beeten könnt ihr dann abschalten. Dann braucht die eine Pumpe einfach weniger Strom

Generell würde ich mehr Augenmerk auf das Filtern legen; Feststofffilter->Biofilter->Sumpf; über Schwerkraft verbunden. Sonst setzt der Biofilter ziemlich schnell mit Feststoffen zu .

Regenwasser habe ich gelernt, ist problematisch wegen der Wasserchemie! Eine gewisse Wasserhärte ist wohl wichtig, um den ph-Wert im grünen Bereich zu halten.


RE: unser kleines Projekt... - ThomasA - 12.01.2023

den Gedanken mit einer Pumpe hatte ich deshalb verworfen um jeden Tank möglichst unabhängig zu betreiben, mit je einer Pumpe pro Tank, erspare ich mir auch noch eine starre Verbindung und bin flexibler in der Aufstellung (eine Erweiterung der Anlage soll eventuell einmal in den Keller ziehen.
Die Leistung der Pumpe ist manuell und stufenlos regelbar, auch wenn es rein rechnerisch für mich als Laien passt wird es sicherlich eine Spielerei bis es läuft. (3x 1000L/Std. raus = 1x 3000L/Stunde rein, real wird es anders sein^^)

Die Zuleitung der Growbeds als NFT zu nutzen wäre auch mein Wunsch. Aber wie bekomme ich dann in jedes der Growbeds gleich viel Wasser...keine Ahnung

Ein NFT-System steht bereits im Keller und läuft sich ein, mit Mörtelwanne als Wassertrog und Maischefass als Filter mit HEL-X.
Dort will ich die Bakterien für den Filter aufbauen bzw. in weiterer Folge Pflanzen aufziehen bis die Temperatur draußen passen.

Auf deine Anlage Micha bin ich schon sehr gespannt, zum einen Ähnlicher Grundstock zu meinem ersten Entwurf aber zum anderen scheinst du zu Hause richtig fein Platz zu haben (dein Beitrag in der Vorstellung).
DANKE für dein Input!

An einen Überlauf hab ich bereits gedacht, mein System steht (vorerst) im Freien, es wird natürlich beregnet, es wird natürlich belichtet und erwärmt (Kaltwasser-System ohne Zusatzheizung, Winterbetrieb voraussichtlich indoor). Bei mir soll überschüssiges Wasser einfach abrinnen und versickern können. Hierzu hab ich bereits eine Drainage gegraben bzw. kommt auch ein überlauf retour in das Fallrohr der Dachrinne.
Bezüglich Filtern, ich hätte an einen Teichfilter gedacht, dieser hat jedoch eine UV-Lampe in sich, wäre das nicht gegen das System? Meine Idee würde in die Richtung Teichmuscheln gehen.

"Erstbefüllt" wird unser System aus der Leitung, ich habe leider keinen Brunnen oder Quelle zur Verfügung.
Mit dem Regenwasser möchte ich dann die Verluste ausgleichen...sofern die Werte irgendwie instand gehalten werden können.

Gibt es Empfehlungen für Messgeräte zur Überwachung der Werte? (möglichst einfach zu bedienen und Idiotensicher für mich)

Danke auch dir NBGer 😉👍


RE: unser kleines Projekt... - NBGer - 12.01.2023

(12.01.2023, 11:06 )ThomasA schrieb: Die Leistung der Pumpe ist manuell und stufenlos regelbar, auch wenn es rein rechnerisch für mich als Laien passt wird es sicherlich eine Spielerei bis es läuft. (3x 1000L/Std. raus = 1x 3000L/Stunde rein, real wird es anders sein^^)

"Spielerei"...genau das wird das Problem sein. Du wirst täglich an der Pumpenleistung drehen, weil eine Pumpe entweder zu viel oder zu wenig fördert.

Nehmen wir mal an, eine Deiner Pumpen in einem Fischtank fördert ein bisschen mehr, als über das Beet zuläuft (z.b. 50 l /h ), dann sitzen innerhalb eines Tages die Fische auf dem Trockenen! ( 50l x 24 Stunden !!!)
Oder sie fördert etwas zu wenig, dann läuft der Tank über und nach und nach läuft Deine ganze Anlage leer.

Außerdem, im laufenden Betrieb wird sich die Förderleistung auch stetig ändern durch Wurzeln, Schmutz, Belag in den Pumpen und auch in den Rohren....da musst Du ständig nachjustieren!
Und ich sehe noch ein weiteres Problem. Der Glockensiphon entleert ja ein Beet relativ "schlagartig" in den Fischtank darunter. Das musst Du berücksichtigen und den Wasserspiegel im Tank so niedrig halten, dass das Wasser aufgenommen werden kann. Deine Pumpe fördert es ja erst wieder nach einer gewissen Zeit weg.
Also von Deinen 750l bleiben vielleicht nur 500l übrig, die Du nutzen kannst. Ein Überlauf würde das deutlich schneller ausgleichen. (Vom Stress für die Tiere wegen dem wechselnden Wasserstand mal ganz abgesehen)


RE: unser kleines Projekt... - ThomasA - 12.01.2023

(12.01.2023, 12:02 )NBGer schrieb: "Spielerei"...genau das wird das Problem sein.

Da muss ich dir leider zustimmen 😒
Es wird mir nichts anderes übrig bleiben als eine Verbindung herzustellen...wieder zurück zur Planung 😒 wäre auch zu einfach 😊


RE: unser kleines Projekt... - NBGer - 12.01.2023

(12.01.2023, 17:27 )ThomasA schrieb: ...wieder zurück zur Planung 😒 wäre auch zu einfach 😊

wenn Du eh schon neu planst...google doch mal nach CHOP  (das CH steht für "Constant Height")

da gibt es verschiedene Aufbauten, wie entwässert wird.

Ich (für meine zukünftige Anlage) würde es eher so aufbauen:

   

Quelle: http://aquaponic-deutschland.de/die-verschiedenen-aquaponic-systeme-im-ueberblick/

allerdings würde ich 2 Pumpen verwenden um 2 unabhängige Wasserkreisläufe zu haben.

   

ich weiß aber nicht, wie das dann heißt...vielleicht CHTP  ( "Constant Height two Pumps" ???? )


RE: unser kleines Projekt... - Stephan - 12.01.2023

Hallo Tomi,

kluge Entscheidung neu zu planen. Sorry wenn ich das gleich mal so direkt schreibe. Das CHOP ist auch meine erste Wahl. Ich habe jetzt das dritte Jahr respektive den zweiten Winter mit GW-AP hinter mir und plane für das Frühjahr den zweiten großen Umbau 2 Systeme beide CHOP.

Zu Deiner ersten Planung wäre auch noch anzumerken:
A) das Du für das Wasservolumen und die mögliche Anzahl der Fische eine zu geringe Beetfläche hast. 750l Fischtank geteilt durch 20l Wasser/kg Fisch im schlachtreifen Zustand wären 37 Fische pro Tank. (20l Wasser/ kg Fisch ist eine Empfehlung zum Fischwohl). Was willst Du mit 3x37 Fischen = 111kg Fisch im schlachtreifen Zustand anfangen?
B) Fische nach der Pupertät benötigen ungefähr 1% Futter des Körpergewichts pro Tag = 1,1kg Futter = ein riesen Haufen Fischkacke und Urin, da brauchst Du reichlich Bakterien und die brauchen reichlich Platz um aus dem Urin Nitrat zu produzieren.
C) Bei 1,1kg Fischkacke solltest Du einen Feststoff-Filter planen und reichlich Zeit/Tag den zu reinigen.
D) Gezeiten im Fischtank stressen die Fische
E) Fischkacke verklebt Dir alles, auch die Schläuche und Rohre nach der Pumpe und somit verändert sich Deine Durchflußmenge in aller-schönster Regelmäßigkeit. Nimm eine Pumpe und eine Zuführung mit 3 regelbaren Ventilen und schon kannst Du die Zuflußmenge in die drei Beete regulieren.
F) Für Löcher die man(n) nicht mehr benötigt gibt es Blindstopfen und schon kannst Du 1/3 der AP im Winter in den Keller verfrachten.

Schau Dir mal in diesem Thema Antwort 1 an https://aquaponik-forum.de/Thread-Das-1%C2%B4ste-Jahr da habe ich alle möglichen vertrauenswürdigen Links geparkt und Pi mal dicken Daumen kannst Du die Angaben auf andere Fischsorten und nicht nur auf Tilapia anwenden.

Gruß
Stephan