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Aquaponik-Projekt im Keller - Druckversion

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Aquaponik-Projekt im Keller - NoahSky - 22.07.2023

Hallo ,

ich möchte euch mein geplantes indoor Aquaponik-Projekt vorstellen, das auf einem IBC 1000l chop and flip System basieren soll. Der Standort des Projekts befindet sich in meinem Keller, wo ich eine Fläche von 2,5 m² - 3 m² nutzen kann. Die Temperatur im Keller ist im Winter sehr kühl und liegt meist bei 18 Grad. Um die Temperatur etwas anzuheben, werde ich im Nebenraum einen Pelletofen nutzen.

Das Aquaponik-System wird aus verschiedenen Komponenten bestehen, die ich gerne automatisiert steuern möchte. Hierfür werde ich einen Arduino und diverse Sensoren mit Relais verwenden, um die Geräte anzusteuern. Mehrere Wasserpumpen und eine Luftpumpe sollen eine zuverlässige Wasserversorgung und Sauerstoffversorgung sicherstellen.

Der obere Teil des Systems wird das "Growing Bed" sein, in dem Tonbällchen als Lebensraum für Bakterien dienen. Von dort aus werden PVC-Rohre die kleineren Pflanzen wie Salat durch DWC (Deep Water Culture) versorgen.

Damit das System gut funktioniert, plane ich einen Filter zwischen dem Fischtank und dem Grow Bed einzubauen. Dieser Filter wird Schlamm und größere Teile herausfiltern, um eine Ansammlung im Grow Bed zu verhindern.

In den Bildern, die ich angehängt habe, seht ihr eine sehr rudimentäre Skizze des System + die lokalen Begebenheiten des Kellers.

[Bild: view?usp=sharing]

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Die Beheizung stellt eine Herausforderung dar, da das Wasser, das auf mindestens 24 Grad (besser etwas höher) für Tilapia beheizt werden muss, insgesamt 600l beträgt. Es ist die Frage wie man nun das ganze Wasser beheizt man könnte normale Heizstäbe nutzen die mit Strom laufen aber auch ein Anschluss an die Zentralheizung wäre denkbar.
Wie würdet ihr das ganze machen, habt ihr Erfahrungen damit lohnt sich dieser Anschluss um Kosten zu sparen, da ja auch der Keller sehr kalt ist.
Im Vergleich zu den Temperaturen die die Tilapia oder Pflanzen für optimales Wachstum brauchen.
Mein Gedanke ist, nur das Wasser zu beheizen und das System so weit wie möglich luftdicht abzuschließen, um auch die Luft darum zu erwärmen. Dennoch werde ich Lüfter einbauen, um eine gute Luftzirkulation und Vermeidung von Schimmelbildung zu gewährleisten. Die Abwärme der Technik und Lampen kann ebenfalls zur Erwärmung beitragen.

Bezüglich der Luftfeuchtigkeit mache ich mir Gedanken über die Holzdecke im Keller, um Schimmelbildung zu verhindern. Ich denke darüber nach, einen Luftentfeuchter einzusetzen, bin aber unsicher über die Kosten und den Nutzen.

Um das System vor thermischen Einflüssen abzuschirmen, werde ich einen PVC-Vorhang mit Gummi unten anbringen.

Da es sich um ein größeres Projekt handelt, interessieren mich natürlich die laufenden Kosten. Hat jemand von euch Erfahrungen oder Richtwerte für ein ähnlich großes System? Ich würde gerne wissen, mit welchen Kosten ich für Wasser, Wärme, Licht, Futter, etc. rechnen muss.
Zudem wie es mit der Feuchtigkeit aussieht, ich möchte ungern dass mit der Keller wegschimmelt.


Ich bin gespannt auf euer Feedback und eure Meinungen zu meinem Aquaponik-Projekt. Für Verbesserungsvorschläge und Tipps bin ich offen und dankbar!

Vielen Dank im Voraus!
Noah


RE: Aquaponik-Projekt im Keller - Stephan - 23.07.2023

Hallo Noah,

hier mal ein paar Antworten:

  1. Du benötigst in jedem Fall einen Abluftkanal nach draußen um eine einigermaßen vernüftige Luftfeuchtigkeit hin zu bekommen, ansonsten kannst Du die Holzverkleidung im Keller sofort mit Champignon-Myzel impfen. Der Wärmeverlust über die Abluft hält sich in Grenzen da Luft nicht viel Energie speichert. Tatsächlich würde ich ein nahezu lufdichtes GW aus entsprechender GW-Folie im Keller bauen und gezielt nach draußen entlüften.
  2. Beim Wasser wirst Du laut meiner Glaskugel 5 L/Tag benötigen, allerdings ist das nicht wirklich zu schätzen da es von den Pflanzen und der Beleuchtung abhängt und wie bereits geschrieben, die 5l müssen raus aus dem Keller.
  3. Wir hatten die Tillies auch bei 25°C, mit 23°C sind die auch zufrieden und wachsen, je nach Zuchtlinie fressen Tillies noch bei 20°C, das sollte dann aber die aller-unterste Schmerzgrenze sein. Pflanzen mit Ausnahme von Tomaten wollen eigentlich keine 25°C.
  4. Wahrscheinlich wirst Du für Pflanzenbeleuchtung mehr Strom benötigen als für die Beheizung. Bin mir bezgl. der LED-Pflanzenlampen nicht vollständig sicher! Die Lampen, für die Fläche ca. 2 Stck., werden wahrscheinlich 600W nominal haben und ca. 150W ziehen, daraus ergibt sich bei 15h Beleuchtungsdauer x 300W = 4,5kWh = 1,80 €/Tag. Alles <10h Beleuchtung kannst Du, in Bezug zu akzeptablem Pflanzenwachstum, knicken. Ich habe mit 40 Cent gerechnet, aber je nach Stromanbieter geratet Ihr in den nicht mehr gedeckelten Kostensatz bzw. werdet einen erheblichen / höheren Anteil jenseits der gedeckelten 80% Durchschnitt der letzten 3 Jahre haben.
  5. Bei der Heizung musst Du schauen wie die getacktet ist. Habt Ihr z.B. eine Nachtabsenkung? Falls ja könnte da jede Menge Energie in der Nacht erzeugt werden. Ich persönlich würde das ganze System ordentlich in Styropor oder Styrudur einpacken. https://aquaponik-forum.de/Thread-Das-1%C2%B4ste-Jahr?page=3 und tatsächlich bei Strom bleiben.
  6. Laut letztem Ablesen haben wir laufende Gesamtkosten Pumpen + Heizung 1,31€/Tag (allerdings in einem Gartengewächshaus). Bei den 30°C in den letzten Wochen waren die Kosten irgendwo zwischen 40 Cent bis 1,- €/Tag und wie bereits geschrieben kommt bei Dir das Pflanzenlicht On-Top. Unser Strom für die Heizung im Winter wird voraussichtlich von Deinem Strombedarf für die Lampen locker überschritten da die jeden Tag Brennen müssen.

Soll erstmal reichen und wie bereits geschrieben, alle Angaben entspringen dem Ungefährometer.

Gruß
Stephan


RE: Aquaponik-Projekt im Keller - elagricultor - 23.07.2023

Moin
Wieviel kg/m3 planst du als Fischbesatz? Ich würde ja sagen bei so wenig Platz fährst du mit nem standart 300 Liter Aquarium ( gibts meisst für umme bei kleinanzeigen) besser.
Zwecks Heizkostenminimierung und gegen Luftfeuchtigkeit : möglichst dicht schliessender deckel, Luftpumpe zB im Heizungsraum aufgestellt, und im optimalfall ein (selbstgebauter) Abluftwärmetauscher, entweder nur im Aquariendeckel integriert, oder eben das ganze als abgeschlossenes GW/ Paludarium.


RE: Aquaponik-Projekt im Keller - Stephan - 24.07.2023

Hallo Noah,

eine Rückmeldung wäre wünschenswert, immerhin hast Du zwei Rückmeldungen auf Deine Fragen bekommen.

Gruß
Stephan
PS. Eine Angabe zu dem von Dir geplanten Beet (Ebbe-Flut?) wäre nützlich.