Man soll einem Satz nie mit ich anfangen also....ich bins, der Leo, bald 34 Jahre jung, Geb. Niederländer waohnhaft in der Steiermark/Österreich.
Nachdem unsere Hühner nun etabliert sind und uns reichlich mit Biofreilandeier versorgen, die Bio Samen Demeter Qualität für unser Gemusegarten bereits am Fensterbank keimen und die Obstbäume bald den Frühlingsfrisur bekommen mochte ich nun endlich die häßliche IBC Kontainern zum Sperrmull bringen.....nein Scherz, schön sind sie nicht aber wegschmeißen ist ein großes Problem in unsere Gesellschaft also werde ich die IBC's anderwertig verwenden müssen.
Wir essen gerne Fisch haben allerdings ein ziemlich schlechtes Gewissen dabei, die Meere sind leer (über die letzten 20 Jahre selber beobachten können) und die Fische bei uns in Österreich werden entweder über vieeeeele Km herum gekarrt oder mit fragwürdigem Futter in Anlagen gezogen. Wie es mit dem Gemüse und die Eier bereits der Fall ist essen wir lieber das was wir selber anbauen oder großziehen.
Dann bin ich über Aquaponik gestolpert! Geile Sache, lediglich der Stromverbrauch macht mir etwas unsicher. Nichtsdestotrotz denke ich das der Strom wohl gut investiert wird und es sich im Endeffekt rechnen wird, zumindest was der Energiebillanz angeht.
Ja, und jetzt habe ich Fragen über Fragen. Vor allem der Winter macht es etwas schwierig. Ich möchte nicht beheizen und auch Kühlen rechnet sich nicht. Also Tilapia und Forelle sind schon mal aus dem Rennen. Wir haben einem Keller wo es immer ca. 8-10 Grad hat, aber die Pflanzen brauchen es wärmer also das Wasser wird im Sommer immer warm sein im Fischbereich. Wels kommt in der engere Auswahl. Der ist denke ich auch relativ gut mit selber gezogenen Würmer und anderes Getier zu füttern.
so langsam nimmt meine Planung Form an und dank euch und diesem tollen Forum, hab ich schon einige Fragezeichen ausgeräumt. Vielen Dank dafür.
Da ich aktuell ja absoluter Theoretiker bin und immer noch nicht wirklich den Durchblick habe, stelle ich hier auch schon mal meine ersten Planungen vor, bis es dann los geht. Verbesserung und Kritik erwünscht :D
Wie beheizt man einen 2000l Sumpf am effektivsten, dessen Beton- Bodenplatte praktisch das Dach eines kleinen isolierten Abstellraumes ist/ wird, Deckenhöhe 2m. Wäre es effektiv, den Raum mit einen Ofen auf Temperatur zu bringen um somit die Decke zu heizen?
Zu aller aller erst mal, vielen Dank an alle Mitglieder für die vielen Infos zur Aquaponik.
So, nun hab ich mich lange genug mit meiner Aquaponik-Planung im Kreis gedreht, ich stell Euch das Resultat jetzt mal vor und hoffe auf viel Zuspruch und konstruktive Kritik.
Ich bin vor 3 Jahren mit meiner Familie von Stuttgart auf die Schwäbische Alb auf einen ehemaligen Bauernhof gezogen (ein riesen Glück!).
Viel Raum für neue Ideen, viel Platz, viel Schrott, viele ungenutze Gebäude, wie z.B.
2 runde gemauerte Silos die 5 m hoch, 1,00 m tief waren (diese wurden abgerissen).
Übrig gebliebenen sind 2 "Löcher" . Eines davon möchte ich im Frühling mit Folie auskleiden (oder streichen?), Inhalt 4.500l (Wasser kommt, wenn die Werte ok sind, aus dem Brunnen).
In dem "Silo-Loch-Teich" sollen Fische (vorerst ca. 10 Schleien, 2 Karpfen, ein paar Goldfische), Muscheln, Schnecken, Unterwasserpflanzen und das wichtigste 8 Edelkrebse rein.
Ich werde hauptsächlich Edelkrebse züchten, da diese in der freien Natur, dank importierter Krebspest, so gut wie ganz verschwunden sind.
Ich fürchte es wird ein recht kompliziertes System werden, da sehr viele Parameter stimmen müssen (wer frißt wen oder was, wann und warum?), dazu noch Wasserwerte, Temperatur...Besatzdichte...
Mein Plan :
zuerst den Teich fertigstellen...
Wasser rein, dann warten, dann Wasserpflanzen rein, dann warten, dann Tiere rein, dann warten...(und zwischendrin...Wasserwerte messen, messen, messen)
dann die Growbdebs...
In der Scheune habe ich 4 große Holzkisten gefunden, die sich prima als Growbeds eignen.
(Dazu kommt noch eventuell ein großes "fill`n`fun" Plantschbecken(die ohne Luft).
Wären dann ca. 4.200 l, vermutlich zu viel Growbed für den geringen "Tierbesatz"...(?)
Die Growbeds werde ich 5, 6 Tage immer wieder mit dem Teichwasser fluten (das muss ja auch noch geübt werden)...und erst dann die Pflänzchen rein (wegen den noch nicht vorhandenen Bakterien...Habe ich das richtig verstanden?)
Die Technik...ja, da habe ich viel gesucht und wenig zufriedenstellendes zu einer Pumpe ohne Strom gefunden...Widder, Mammutpumpe, ...die Physik macht mir schwer zu schaffen,( Wasser will einfach nicht nach oben fließen, so ein Mist!)
Ich werde wohl doch auf eine ganz normale Teichpumpe zurückgreifen! (Vermutlich: T.I.P. PSP 3500 Teichpumpe max.Fö. 3400 l/h, laut Test, ganz anständig)
Dann noch Stein mit Blubber und für die Growbeds vermutlich Sifons.
Das ist mein Plan für den Sommer.
Für den Winter (der bei uns auf 700 m recht unfreundlich sein kann) möchte ich im ehemaligen Kuhstall ein Wasserbecken mauern. Da sollen die Tierchen frostfrei überwintern (sicher ist sicher!).
Nächstes Jahr, wenn die Krebse ausgewachsen sind und Nachwuchs haben, kommen noch mehr Becken dazu. Da sollen die Kleinen geschützt vor Krebspest aufwachsen bis sie in (private oder von Naturschutzbehörden ausgewiesene) Teiche ausgesiedelt werden können.
Ich weiss, ich bin ein guter Mensch, den Heiligenschein werde ich mir nicht verdienen, denn die Tierchen schmecken verdammt lecker...
Die Krebse brauchen im gegesatz zu den Fischen, sehr viel Fläche, Besatz ist (optimal) 1-2 erwachsene Tiere pro m² (max.6 bei viel Futter). Daher brauche ich auch viele Becken. Teich hatte ich mir auch überlegt, dieser sollte eine Tiefe von min.1,20m. Bei einem 100m³ (genehmigungsfreiem) Teich, wären das "nur" 83m² (zu wenig für die Krebse).
Hab versucht das ganze auch mal bildlich darzustellen, den "Siloteich", das Plantschbecken, die 4 Growbeds. Das alles steht vor dem Stall, in dem dann später die Krebs-Becken gebaut werden.
Das sollte...in 1 - 2 Jahren zu einer Indoor-Aquaponik heranwachsen, über den Wasserbecken werden dann Growdebs aufgestellt ....dann brauche ich noch Licht ...Wärme...viel Geduld...und ´n Haufen Know how!
Sorry, wenn einem so viele Gedanken im Kopf rumschwirren, ist es ganz schön schwer sich kurz zu fassen...
Ich wünsche Euch allen weiterhin viel Erfolg und hoffe bald selber mit fundierten Infos behilflich zu sein.
LG
Ingrid
Ach ja, hier noch
meine "Bibeln" :
"Mischkultur" von Christa Weinrich OSB
"Das neue Buch vom Leben auf dem Lande" von John Seymour
"Der Biogarten" von Marie-Luise Kreuter
"Eddelkrebse, Biologie, Zucht, Bewirtschaftung" von Johannes Hager
Eine neue hab ich mir auch schon bestellet, die von Thomas
So, bei uns wird bereits feste gebastelt. Der Fischtank mit 1800 Liter (aus 2 IBCs) braucht nur mehr Folie, den Sumpf gibts auch schon (die blauen halben Tonnen). Vom System her haben wir uns für ein CHOP2
layout_mit_fisch.jpg (Größe: 230,5 KB / Downloads: 490)
entschieden, mit 4 m2 Ebbe-Flut Becken für den Anfang. Fische werden wahrscheinlich Wildkarpfen und vielleicht ein paar Welse sein. Ich denke, dass wir Ende Februar mit dem primen beginnen werden.