ich bin kompletter Fischanfänger in jeglicher Hinsicht, außer dem Verzehr ;)
Seit zwei Jahren mache ich in Berlin beim Gemeinschaftsgarten auf dem Tempelhofer Feld mit und bin über Gemüse auf Umwegen im Netz auf das Konzept Aquaponik gekommen.
Ich hab noch nicht mal ein Gewächshaus und bereits jetzt ein vagen Plan mit einem Freund im großen Stil Fische zu züchten, zu mästen und zu verkaufen natürlich.
Solche Kandidaten habt ihr wahrscheinlich alle paar Wochen mal hier :)
Ich bin dennoch guter Dinge, dass es bei uns beiden kein reines Hirngespinst ist, und überstürzt wird auch nichts. Erstmal werde ich ein kleines DIY AP System aufbauen und mit Tilapias experimentieren. Ich will auch prüfen, wie es mit anderen Fischarten aussieht, z.B. dem sehr lukrativen Zander, immerhin auch ein Barschartiger und Süßwasserfisch.
Sorgen macht mir vor allem die Tatsache, dass ich von Tierhaltung bisher keine Ahnung hab während man in diesem Gebiet sogar ganze Studiengänge absolvieren kann. Ich hatte mal eine Schildkröte, und dann einen Lego-Roboter. Es gibt also sehr viel zu lernen ;)
Aber solange es nichts mit höherer Mathematik zu tun hat, bin ich bereit, den Kampf aufzunehmen!
Ich hoffe meinen Wissensdurst teilweise auch hier bei euch stillen zu können!
In diesem Sinne, einen Gruß in die Runde,
f.zander
Mein System findet, wie der Name schon sagt, auf der Festerbank statt und ist mehr Hobby als Ertragswunder.
Angefangen hat es im Frühjahr 2012 mit dem Bedürfnis, sich der Nutzpflanzenzucht zu nähern. Herkömmliche Methoden schienen mir zu langweilig. Bis dato war keinerlei Erfahrung und nur wenig Wissen vorhanden. Da der verfügbare Platz gering ist und ich zur Zeit vegetarisch Lebe entschied ich mich für ein kleines Zwerggarnelenbecken und improvisierte, mit der Zeit verbesserte Techniken.
Um euch nicht zu langweilen, geschweige denn mit meiner anfänglichen Inkompetenz zu konfrontieren, stelle ich im Folgenden lediglich den momentanen Stand des Systems vor :)
Aquakultur:
Ich benutze ein 30L Aquarium mit Atyaephyra desmaresti (Europäische Garnele) als Besatz und etwas Ausstattung für das Wohlbefinden der Tiere. Sie fressen die Algen, welche aufgrund des Phosphatgehaltes im Wasser an den Scheiben wachsen. Zusätzlich bekommen sie Essensreste und Algen- bzw. Proteinfutter. Ich werde die Zufütterung auf ernährungsphysiologisch sinnvolle Essensreste reduzieren. Ebenfalls zur Fütterung, aber auch zur Aufwertung der Wasserqualität liegt immer ein Laubblatt unterschiedlicher Art im Becken.
Die zu Wasserpumpen umgebauten Wasserfilter haben eine Förderleistung von 400 L/h und eine Leistung von 4 W.
Hydrokultur:
Wie auf dem Bild zu sehen ist sitzen in jedem Blumenkasten 5 mit ca. 1,5L Blähton befüllte Anzuchttöpfe. Insgesamt kommme ich so auf ca. 15L Substratvolumen und geschätzt nochmal 30L Wasser in beiden Kästen. Der Bestand setzt sich hier momentan aus 4 Paprika Hunor F1 Hybriden, einer Stevia und 1x Oregano Zöglingen zusammen. Ihre Entwicklung ist aufgrund von zu wenig Licht relativ stark gehemmt. Die Vergleichspflanze der selben Generation in Erde an einem lichtreicheren Ort ist deutlich weiter entwickelt als die Vergleichspflanze in Erde am selben Ort, welche wiederum denen im Substrat in nichts überlegen ist!
Eine kleine aktuell eingerichtete Ergänzung des Systems ist die Kultivierung von Kresse (Art nicht weiter bekannt aber Gentechnikfrei) an der Wasseroberfläche des Aquariums zur Samengewinnung. Ein zusätzliches 10L-Becken mit reinem Versorgerwasser dient dem groben Vergleich der Entwicklungsdifferenz.
Der untere Blumenkasten ist momentan zur Probe in Frischhaltefolie eingewickelt, damit insgesamt weniger Wasserdampf verloren geht. Ich versuche, die Wasserwerte und den Zustand der Pflanzen im Auge zu behalten.
Fazit:
Alles lustige Geschichten, aber die Effizienz sollte in Zukunft deutlich gesteigert werden! Hierzu ziehe ich eine auf die Lichtverhältnisse und ggf. Wasserwerte optimierte Artenwahl der Nutzpflanzen oder die Einrichtung einer elektrischen Beleuchtung in Erwägung.
Eine Analyse der Nährstoffgehalte im Wasser steht ebenfalls im Raum.
Die Kresse muss ich bald im Salat verwerten und das Ganze nochmal mit anorganischem Substrat neu auflegen (Samenproduktion).
Das übergeordnete Ziel ist vorerst die abgestimmte Automatisierung des Wasserwechsels mittels digitaler Zeitschaltuhr.
Die Vermehrungsmöglichkeiten der Zwerggarnelen werde ich wohl erst nächstes Jahr kennenlernen. Dann soll die Fortpflanzungswahrscheinlichkeit höher sein. Diverse leere Aquarien und Zubehör stehen bereit =)
Das ist ein Einsatz, der in eine Auerbox eingesetzt ist. Aus diesem Grund habe ich auch kein Thema der Undichtigkeit oder Überlaufen.
Das nächste Modell wird durch ein Wasserrad angetrieben (Gerade im Bau)
man sieht hier das (ziemlich dreckige) Mikrosieb (80 um), das im Moment 3 mal am Tag gereinigt wird. (Abspülen in der Badewanne)
Darunter ist eine Verteilerebene und dann kommen 40l Rieselkörper (Hel-X ähnlich).
ich wuerde gerne einmal bissle rumspinnen und ware froh fuer alle die bissle mit spinnen :D
Annahme:
Startkapital 1Mio €
Projekt:
Eine aquaponic anlage auf fischzucht angesetzt und die Pflanzen nur dazu genutzt um das wasser zu reinigen. Futter sollen nur Essensreste sein, damit man essensreste verwerten kann.
Waere so etwas in italien spanien grieschenland etc moeglich? was meint ihr?
Ich möchte mich mit dem Versuch befassen eine automatische Überwachung und Steuerung für eine Aquaponic Anlage zu Bauen.
Folgende Bereiche ergeben sich da nach meinen Überlegungen:
Temperatur: einfach zu Messen und Steuern
Sauerstoffgehalt: schwierig/teuer zu Messen, aber nicht unbedingt notwendig da man eine Luftpumpe ja regelmäßig einschalten kann. Ich denke nicht, dass es so etwas wie zu viel Sauerstoff im Wasser gibt oder schlecht ist.
Nitrat/Nitrit: Futtermenge diesen Parametern anpassen, Werte zu niedrig=> mehr Futter, zu hoch => weniger Futter. Messen mittels Spektroskopie und Webcam. Erste Versuche vielversprechend, wahrscheindlich aufwendig aber realisierbar.
ph Wert: Dies ist mein Problemfall. Komerzielles Messgerät zu teuer und wegen notwendiger Kalibrierung unpraktisch. Eine Möglichkeit wäre einen Tröpfchentest zu automatisieren, sprich einen Apparat zu bauen der so einen Test automatisch durchführt. Schätze ich als aufwendig und unpraktisch bzw fehleranfällig ein.
Aber vielleicht gibt es hier ein paar Leute mit Fachwissen die etwas beisteuern können. Könnte man z.b. den Leitwert messen und duch einbeziehen der Temperatur auf den ph wert schliessen. Natürlich unter der Annahme, dass die Ionenkonzentration hauptsächlich vom ph wert stammt, sprich keine anderen nennenswerten Kristalle im Wasser gelöst sind?
Oder verändert sich die dielektrische Konstante (Kapazität) in abhängigkeit des ph wertes (und wovon noch)?
Welche Werte sind noch interessant oder notwendig?
Füllstandshöhe und Datenspeichern sind einfach zu löse.
ich bin zur zeit ein studierender oberösterreicher in wien .
ich habe derzeit keine aquaponic anlage möchte aber einmal eine haben. bis es soweit ist möchte ich mich informieren und versuchen eine vollautomatische steuerung zu entwickeln. oder zumindest so weit es sinnvoll ist. aber dazu mache ich einen neuen thread in technik auf...
lg